Martinique ist die südlichste Insel der Französischen Antillen und als Übersee-Departement von Frankreich ein Stück Europäische Union in der Karibik. Bekannt ist sie vor allen Dingen wegen ihres Reichtums an tropischen Blumen, deshalb auch der Beiname „Blumen-Insel“ und wegen des Vulkanausbruches von 1902. Zu jener Zeit war St. Pierre im Nordwesten der Insel die „Hauptstadt der Karibik“ und das kulturelle Zentrum des gesamten Antillenbogens. Neben einem großen Hafen, in dem immer mehr als hundert Schiffe gleichzeitig vor Anker lagen, gab es hier ein Theater mit 800 Sitzplätzen. Der 8. Mai 1902 war jedoch der Schicksalstag für diese karibische Metropole. Der Vulkan Mont Pelé brach aus und eine 800 grd. heiße und mehrere hundert Stundenkilometer schnelle pyroklastische Wolke überrollt St. Pierre. Innerhalb weniger Minuten wird alles Leben ausgelöscht, 30.000 Menschen verbrennen, die Druckwelle fegt den Wald ins Meer und verwandelt die Stadt in eine riesige Schutthalte. Die Schiffe im Hafen sinken oder brennen aus, dort wo sie vor Anker liegen. Nur 2 Schiffen auf der Außenreede gelingt schwer beschädigt und mit Verlusten die Flucht. In der Stadt überlebt nur ein einziger Mensch. Es war ein Häftling, der im verschärften Arrest in einer tief gelegenen und besonders befestigten Zelle einsaß. Die Stadt hat sich von der Katastrophe nie wieder erholt und noch heute kann man von der Glut geschwärzte Häuser-Skelette sehen. Jenes tragische Ereignis hat jedoch für Taucher etwas geschaffen, was es sonst nirgends in der Karibik gibt – es ist der größte ufernahe Schiffsfriedhof. Obwohl der Meeresgrund hier steil abfällt, sind 11 Schiffwracks (darunter die 120 m lange „Le Roraima“) betauchbar. Die schönsten Strände von Martinique liegen im Süden und tragen klangvolle Namen wie Grande Anse du Diamant oder Grande Anse des Salines. Es sind windgeschützte Buchten mit langen, von Kokospalmen gesäumten Sandstränden. Die an der Ostküste der Insel gelegene Halbinsel Caravelle ist wegen der exponierten Lage ein Paradies für Surfer, denn hier läuft die Brandung des Atlantik ungehindert auf die Küste. Aber auch Wanderer kommen auf ihre Kosten. Südlich der Halbinsel (vor Le Francois und Le Vauclin) gibt es eine Vielzahl kleiner Inseln, die von Korallenriffen umgeben sind. Der Norden der Insel ist von den Massiven der Pitons du Carbet und dem Montagne Pelée geprägt, die bis 1400 m hoch aufragen. Üppig grüne Regenwälder mit tief eingeschnittenen Schluchten und dazwischen die bunten Farbtupfer von kleinen Blumenplantagen bieten ideale Voraussetzungen für Wanderer. Es gibt viele gut markierte Wanderwege in den Bergen und auch entlang der Nordküste zwischen der Anse Couleuvre und Grand’ Rivière. Martinique ist eine Insel mit vielen Gesichtern. Wegen der guten Straßenverhältnisse und der hervorragenden Beschilderung, ist sie besonders für eine individuelle Erkundung mit dem Mietwagen geeignet. Die Mietwagen können direkt am Airport übernommen werden (kostet aber extra Tax) oder werden von der nächsten Station im Hotel zugestellt.
Martinique ist eine Insel, die auch mehr oder weniger ausführlich auf einer Schiffsreise erkundet werden kann. Wer es dabei etwas komfortabler möchte, für den sind sicher die S/V "Star Clipper" oder die S/V "Royal Clipper" eine gute Empfehlung. Die beiden Großsegler sind auch bestens für Taucher ausgestattet. Individualisten, die Segeln in kleiner Runde bevorzugen, werden sich auf der S/Y "Perle" wohlfühlen, die ebenfalls für Taucher geeignet ist.